Wie wirkt die Guaifenesintherapie bei Fibromyalgie?

Wie die Guaifenesintherapie bei Fibromyalgie wirkt und was die Theorie hinter dieser Therapie ist, erfährst Du in diesem Beitrag. Dabei gehe ich auf folgende Punkte ein:

  1. Theorie nach Dr. St. Amand
  2. Was bewirkt das Guaifenesin?
  3. Guaifenesintherapie: Was gibt es zu beachten?
Guaifenesin Info - Wie wirkt die Guaifenesintherapie bei Fibromyalgie?

1. Theorie nach Dr. St. Amand

Die Ursache der Fibromyalgie

Dr. St. Amand ist ein amerikanischer Endokrinologe und der Begründer der Guaifenesintherapie. Er geht davon aus, dass die Fibromyalgie eine genetische Erkrankung ist. Dabei handelt es sich um eine Funktionsstörung der Niere, die nicht in der Lage ist, genügend Phosphat auszuleiten. Phosphat ist ein Stoff, den wir über die Ernährung aufnehmen und der eine wichtige Rolle beim Energiestoffwechsel spielt. Wenn Energie verbraucht wird, spaltet sich vom Energielieferant ATP (Adenosintriphosphat) ein Phosphat-Molekül ab. Durch diese Abspaltung entsteht Energie. Das überschüssige Phosphat wird dann über die Niere und schließlich dem Urin ausgeschieden. Nach der Theorie von Dr. St. Amand ist dies jedoch nicht hinreichend möglich. Da der Körper nur eine geringe Menge Phosphat im Blutkreislauf tolerieren kann, lagert er das überschüssige Phosphat im gesamten Körper. Zuerst lagert der Körper das Phosphat in den Knochen ein. Wenn dieser Platz ausgeschöpft ist, wird das Guaifenesin in den Gewebezellen, wie zum Beispiel Muskeln, Bändern und Sehnen eingelagert. 

Die Folge

Diese Zellen schützen sich vor dem Phosphat, indem sie zusätzlich Wasser in die Zelle aufnehmen. Dadurch drücken die aufgeschwemmten Zellen auf Nerven und es kommt zu Schmerzen und anderen Symptomen. Außerdem können die Mitochondrien, die Kraftwerke der Zellen, durch das eingelagerte Phosphat nicht mehr richtig arbeiten und es kommt zu einem gravierenden Energiemangel. Dr. St. Amand nennt die Krankheit deshalb gerne Energiemangelerkrankung. Da alle Zellen im gesamten Körper betroffen sind, kommt es zu den vielseitigen Beschwerden und Funktionsstörungen im gesamten Körper.

Die gerade beschriebene Ursache der Fibromyalgie ist nur eine Theorie, die Dr. St. Amand aufgestellt hat. Sie wurde noch nicht bewiesen. Da er jedoch über 10.000 Patienten während seiner Tätigkeit mit Guaifenesin behandelt hat und über 90 Prozent von ihnen beschwerdefrei wurden, ist diese Theorie seine einzig logische Erklärung für die Ursache der Fibromyalgie.

2. Was bewirkt das Guaifenesin?

Das Guaifenesin bindet sich an den Rezeptoren der Nierentubuli und öffnet dort die Schleusen für die Phosphatausscheidung. Der Körper ist nun in der Lage, das eingelagerte Phosphat mit Hilfe von Wasser aus den Zellen zu transportieren und über die Niere und den Urin aus dem Körper zu leiten. Die Ausschwemmung des Phosphats erfolgt im Schnitt 6x schneller als die Einlagerung. Trotzdem dauert es einige Zeit, bis das über Jahrzehnte eingelagerte Phosphat den Körper verlassen hat. Dieser Vorgang verläuft in Schüben. Während der Ausschwemmzyklen kommt es zur Beschwerdeverstärkung, da dieser Vorgang zum einen viel Energie kostet, zum anderen erneut Wasser in die Zellen gepumpt wird, um das Phosphat zu lösen. Die aufgeschwemmten Zellen drücken wieder erneut auf die Nervenbahnen, was wiederum zu Schmerzen führt. Es ist fast wie bei der Einlagerung von Phosphaten, bei der auch Wasser in die Zellen gelangt und auf Nerven drückt. Diesmal geschieht dieser Vorgang aber umgekehrt. Das Phosphat wird diesmal ausgelagert und die Körperzellen können wieder ihre normale Funktion aufnehmen. Beschwerden werden im Laufe der Zeit weniger, bis sie schließlich ganz verschwinden.

3. Guaifenesintherapie: Was gibt es zu beachten?

Bei einer Niereninsuffizienz und Myasthenia Gravis sollte man das Guaifenesin nicht anwenden. Die Durchführung der Guaifenesintherapie ist komplex. Man sollte sich vorher gut informieren. Zu beachten gibt es zum einen den Vorgang der Dosisfindung, der unerlässlich für die Wirkung des Guaifenesins ist. Die Dosisfindung kann man auch mit einer Kartierung begleiten. Was eine Kartierung ist, erfährst Du hier.

Vermeidung von Salicylaten

Als zweites muss auf eine Vermeidung von Salicylaten in Pflegeprodukten geachtet werden. Salicylate kommen in allen Pflanzen vor. Sie haben eine höhere Affinität als das Guaifenesin für die Bindung an den Rezeptoren der Nierentubuli. Nimmt man über die Schleimhaut oder Haut zu viele Salicylate auf, setzten sich diese für einige Stunden an die Rezeptoren und blockieren dort ein Andocken des Guaifenesins. Salicylate über die Ernährung aufzunehmen ist jedoch unschädlich, da ein Großteil dieser Salicylate verdaut und umgewandelt werden. Desweiteren darf man während der Guaifenesintherapie nicht rauchen. Tabak enthält ebenfalls Salicylate, die über die Lunge aufgenommen werden und das Guaifenesin blockieren können. Auch auf Tee muss man verzichten. Die Teepflanze enthält ebenfalls große Mengen an Salicylate, die nicht alle verdaut werden können und folglich das Guaifenesin blockieren. Wie schon angesprochen darf man alles essen, aber nur in normalen Mengen. Wie bei Tee ist der Körper auch bei Pflanzenkonzentraten wie Smoothies oder Säften mit der großen Salicylatmenge überfordert und kann diese nicht ausreichend abbauen. Minze und Menthol sind ebenfalls stark salicylathaltig und müssen vermieden werden.

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Vorbereitung

Eine gute Vorbereitung vor Beginn der Guaifenesintherapie ist unerlässlich für eine richtige Anwendung, Durchführung und Erfolg. Im Buch von Dr. St. Amand werden alle wichtigen Dinge, die es zu beachten gibt, beschrieben. Dort kannst Du nochmal alles nachlesen.

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